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Wie wasche ich mein Pferd richtig?

Besonders in der warmen Jahreszeit freut sich das Pferd über jede Pflegeeinheit. Da liegt es nahe, das Pferd nicht nur zu putzen, sondern des Öfteren auch mal zu waschen, denn kaum ein Vorgang wird so unterschätzt wie die Pflege des Pferdes. Neben dem hilfreichen Effekt, dass das Pferd sauber wird, birgt die Pflege ganz nebenbei noch angenehme Nebeneffekte:  

Pferd richtig waschen Tom Büttner

 

  • Die Bindung zwischen Mensch und Pferd wird durch die Berührung und die Pflege gestärkt.
  • Der Mensch unterstützt des Pferdes beim Fellwechsel, besonders ältere Pferde, die sich mit dem Abwerfen des Fells schwertun, genießen jede Pflegeeinheit.
  • Die Haut wird besser durchblutet und der Kreislauf wird angeregt.
  • Beim Putzen entdeckt man schneller kleine Wunden oder Scheuerstellen, sodass man sofort darauf reagieren kann.
  • Die Reinigung nach dem Reiten entfernt Schweißstellen und lässt die Haut besser atmen.

Ab welchen Temperaturen kann ich mein Pferd waschen?

Ab ca. 20 °C kann das Pferd problemlos gewaschen werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Pferd nicht im Zug oder in der Kälte steht. Am besten ist es, wenn der Vierbeiner in der Sonne, unter einem Solarium oder durch Bewegung trocknen kann – andernfalls kann eine Abschwitzdecke vorm Auskühlen schützen.

Wie gehe ich beim Waschen vor?

Pferde sind sensible Tiere und auch beim Waschen von Charakter zu Charakter  unterschiedlich. Deswegen empfehlen wir, das Pferd nicht mit eiskaltem Wasser zu waschen, das kann wie beim Menschen zu Kreislaufproblemen oder Verspannungen führen und wird von den meisten Pferden als unangenehm empfunden. Als Faustregel gilt, dass wenn das Wasser mit einer angenehmen Temperatur über die eigenen Hände läuft, ist es auch angenehm für das Pferd.

Schritt 1 – abspülen

Gerade bei sehr warmem Wetter sollte man mit den Beinen beginnen. Man wäscht sie von unten nach oben ab, um das Pferd langsam abzukühlen. Damit werden Kreislaufprobleme vermieden und Sehnen und Bänder durchblutet und angeregt. Anschließend kann man mit der Sattellage, dem Schweif und dem Hals fortschreiten.

An den Nieren sollte man vorsichtig sein, da einige Pferde sehr sensibel auf das kühle Wasser reagieren und im Rücken verspannen. Nur wenn es sehr warm ist, kann man auch in dieser Region waschen.

Besonders beim Kopf muss man aufpassen – man sollte ihn nur waschen, wenn es wirklich nötig ist. Wie beim Fliegenschutz sollte man am Kopf auf einen Schwamm zurückgreifen und niemals einen Schlauch nehmen, da das Wasser aus dem Schlauch meist unkontrolliert und mit einem hohen Druck fließt. Mit einem Schwamm werden Entzündungen an Augen und Nüstern und Gleichgewichtsstörungen vermieden.

Schritt 2 - shampoonieren

Nachdem das Pferd nun nass ist, kann man mit dem shampoonieren beginnen. Da das meiste Pferdeshampoo besonders ergiebig und dickflüssig ist, empfehlen wir einfach ein paar Spritzer in einen Eimer zu geben und dann mit einer Waschbürste das Seifenwasser auf Fell und Langhaar zu verteilen. Das ist einfacher und spart beim Shampoo, ohne beim Resultat zu zurückzustecken. Besonders Schweif und Mähne profitieren von dieser besonderen Pflegeinheit.  Anschließend das Shampoo mit einem etwas festeren Strahl reichlich ausspülen und das restliche Wasser mit einem Schweißmesser abziehen.

Schritt 3 – trocknen & polieren

Damit das Pferd leichter trocknet, empfehlen wir, den Vierbeiner trocken zu führen, eine Abschwitzdecke zu nutzen oder das Pferd unter ein Solarium zu stellen. Auf keinen Fall sollte es (an einem zugigen Ort) einfach stehen und trocknen. Wenn es dann trocken ist, kann es mit einer weichen Bürste oder einem Lammfellhandschuh geglättet und auf Hochglanz poliert werden. Schweif und Mähne werden durch ein Glanz- und Pflegespray noch glänzender, voluminöser und pflegeleichter.

Checkliste fürs Waschen

Welches Equipment benötige ich zum Waschen meines Pferdes?

Darf ich Shampoo für Menschen auch für mein Pferd nutzen?

Für das Pferdehaar ist ein entsprechendes Pferde-Shampoo unumgänglich. Es gibt bereits eine Vielzahl an Shampoos, die speziell auf die Farbe abgestimmt und für Hautkrankheiten geeignet sind oder einfach nur einen unwiderstehlichen Glanz zaubern. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam, alle sind extra Rückfettend. Da das Pferdehaar selbst kaum gefettet wird und die Feuchtigkeit von außen benötigt. Das Menschenhaar wird jedoch regelmäßiger vom Körper gefettet und benötigt ein eher entfettendes oder leicht rückfettendes Shampoo – diese Pflege ist aber zu wenig für das Pferd und sorgt sogar für einen kontraproduktiven Effekt – das Haar wird stumpf, brüchig und verliert schnell an Fülle.

Welches Shampoo ist geeignet für mein Pferd?

Bei Pferde-Shampoo hat man inzwischen fast so eine große Auswahl wie beim Shampoo für Menschen. Hier gibt es einige Entscheidungshilfen.

  1. Ich möchte die Farbe meines Pferdes unterstützen: Dann empfiehlt sich ein Shampoo speziell für dunkle oder helle Pferde. Unsere Verkaufsleiterin und Turnierfahrerin Carmen wäscht die weißen Beine ihrer schweren Warmblüter immer mit einem Schimmel-Shampoo und sorgt somit immer für einen glänzenden Auftritt. Selbstverständlich gibt es auch Shampoos speziell für dunkle Pferde so wie das Power-Shampoo von Leovet. Der Walnusssud bringt kräftigen Glanz in dunkles Fell und Langhaar.
  2. Mein Pferd juckt sich ständig: Dann sollten Sie ein mildes Shampoo wählen, welches des Juckreiz mindert. Besonders geeignet sind dafür Shampoos mit Ölen wie Teebaumöl. Nach dem Waschen können Mittel wie Liquide oder Öle bei der Regenerierung von Haut und Haar helfen.
  3. Mein Pferd soll unwiderstehlich glänzen: Shampoos mit einem hohen Glanzfaktor sind z. B. das Silkcare Shampoo von Leovet, welches das Pferd mithilfe von Seidenproteinen reinigt oder das Effol Ocean-Star Spray-Shampoo mit Perlenextrakten für einen tollen Glanz. Unterstützend können Sie Schweif und Mähne mit Glanzspray einsprühen zum Beispiel mit glitzer-Partikeln für einen nach Sternen glänzenden Schweif.

Darf ich mein Pferd „abkärchern“?

Pferde dürfen nie mit einem Kärcher oder einem anderen Hochdruckreiniger „gewaschen“ werden. Der Druck, mit dem das Wasser auf die Haut gerät, ist so hoch, dass das Pferd sich verspannt, erschrickt und sich verletzt. Außerdem besteht die Gefahr, dass Nerven irreparabel geschädigt werden, sich zum Teil sich kleine Bläschen bilden oder sich die Haut sich sogar regelrecht auflöst. Also lieber ein paar Minuten mehr Zeit nehmen und auf den normalen Wasserschlauch oder Kardätsche und Striegel zurückgreifen.

Wir hoffen, Sie haben jetzt auch Lust, das Wetter zu nutzen und Ihren Vierbeiner mal wieder richtig zu verwöhnen. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd viel Spaß dabei!

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